Zutaten
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1 unbehandelte Zitrone
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4 Zitronenmelisse
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5 Zitronen
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250 Zucker
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40 Stärke
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3 Eigelb
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200 Sahne
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1 Vanillezucker
Der Mann hat gestern Abend mal wieder festgestellt, dass ich nicht von diesem Planeten sein kann. Das meint er natürlich nicht böse. Im Gegenteil. Er ist aber immer wieder überrascht, was ich alles in meinem Kopf habe. Er nennt mich bei seinen Freunden auch gerne als sein „Terminkalender“. Nein, ich bin nicht hochintelligent oder sowas. Ich behalte mir einfach Sachen ziemlich gut. Was das mit dieser Zitronencreme zu tun hat? Na, an das erste Mal Zitronencreme kann ich mich noch ganz genau erinnern. Habe ich dem Mann nämlich gestern Abend von erzählt. Und er hat nur ungläubig mit dem Kopf geschüttelt.
Es war ein Dienstagnachmittag, als ich mich über jene Süßspeise hermachte. Das weiß ich so genau, weil zu diesem Zeitpunkt Kirmes war. Und nur dienstags diese ganzen Buden inkl. Menschenmassen vor unserer Haustür stehen. Ich also nach der Schule total angenervt zu Hause angekommen, in die Küche gestürmt und den Kühlschrank aufgemacht – in der Hoffnung, dass ich dort Mamas Zitronenkuchen mit Öl oder ein Dessert finden würde. Und siehe da – es war diese Zitronencreme, die mir entgegenlachte. Mama hatte doch tatsächlich einen Nachtisch gemacht. Ob sie meine Laune kommen sah? Ich auf jeden Fall mit ihr gekämpft, dass man heute doch ausnahmsweise mal Dessert gegen Hauptgang tauschen könne. Pustekuchen. Also zuerst Pizza – auch nicht schlecht – und dann Zitronencreme. Meine neue Lieblingscreme.
Zitronenabrieb, Zitronensaft und Zitronenmelisse
Was das Besondere an dieser Zitronencreme ist? Der Geschmack von Zitrone. Nein, das ist bei einer Zitronencreme nicht selbstverständlich. Ich habe in der Vergangenheit leider schon ziemliche viele Cremes gegessen, die nur nach einem „Zitrönchen“ – im schlimmsten Fall nach einem künstlichen „Zitrönchen“ – geschmeckt haben. Diese Creme hingegen schmeckt nach Zitronen in der Größe von Wassermelonen. Also du weißt, was ich sagen will. Der Grund dafür ist die Kombination aus Zitronensaft, Zitronenabrieb und Zitronenmelisse. Der Zitronensaft kommt in die Creme. Zitronenabrieb und Zitronenmelisse kommen als feiner Crunch obendrauf. Und das ist so lecker, dass Mama und ich diesen Crunch mittlerweile auch auf die ein oder anderen Kuchen streuen. Wie das mit dem Crunch geht?
- Zitronenmelisse fein hacken und Zitronenschale abreiben.
- Beides miteinander vermischen und im Backofen bei 50 °C trocknen lassen. Unbedingt einen Holzlöffel zwischen die Tür klemmen. Nur so kann überschüssige Feuchtigkeit entweichen und du bekommst einen herrlich feinen Crunch.
Ich hatte nach jener Zitronencreme natürlich viel, viel bessere Laune. Und habe sie mir direkt als Lieblingsdessert gespeichert. Seither gibt es sie jeden Sommer aufs Neue. Täglich. Ist nämlich so herrlich erfrischend, da passen auch noch Knoblauchbaguette, Grillgemüse und Bratwurst in deinen Bauch.
Das Rezept für deine Zitronencreme
So wird’s gemacht:
1
Fertig
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Backofen auf 50 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen. |
2
Fertig
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Zitrone gründlich abwaschen, trocken tupfen und Schale abreiben. Zitronenmelisse waschen, trocken schütteln und in feine Streifen schneiden. Zitronenabrieb und Zitronenmelisse mischen, auf dem Backblech verteilen und im heißen Ofen 30–40 Minuten trocknen lassen, zwischen die Backofentür einen Holzlöffel klemmen. Nach der Hälfte der Zeit wenden. |
3
Fertig
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Zitronen halbieren und Saft auspressen. 400 ml Zitronensaft mit Zucker, Stärke und Eigelb unter ständigem Rühren erhitzen, aber nicht kochen, bis die Creme anfängt zu binden. Creme abkühlen lassen. |
4
Fertig
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Sahne mit Vanillezucker steif schlagen und Hälfte unter die Creme ziehen. In die Gläser füllen. Restliche Sahne als Tupfen auf die Creme geben und mit der Zitronen-Melisse-Mischung garnieren. |